Geschichte

 Die Chronik des SV Lokomotive Altenburg und der Abteilung Schwimmen.

 

Vorwort
Ob sich die Gründer 1950 schon bewusst waren, was aus der Idee einer eigenen Betriebssportgemeinschaft der Eisenbahner einmal werden kann, ist zweifelhaft. Paul Opitz, Karl Tieg, Kurt Hummel, Herbert Böhme, Paul Sachsenröder, Hans Heinrich und Edwin Mahn setzten sie schließlich in die Tat um und legten den Grundstein für einen Verein, der bis zum heutigen Tag viele Höhen und Tiefen durchlaufen hat. Trotz der widrigen Bedingungen, die früher zum großen Teil herrschten, ist es gelungen großartige Erfolge zu feiern und dem Schwimmsport im Altenburger Raum einen großen Namen zu geben.
 
Da die Entwicklung des Vereins und besonders der Abteilung Schwimmen bisher nicht dokumentiert wurde, haben wir nach 57 Jahren ,,SV Lokomotive Altenburg” innerhalb unserer Seminarfacharbeit versucht, die wichtigsten Ereignisse in einer Chronik zusammen zu fassen. Teilweise war es sehr schwer ausführliche Informationen über die einzelnen Jahre zu erhalten, weil nur sehr wenige Aufzeichnungen der vergangenen Jahre existieren und sich unsere Ausführungen damit auf die Mitteilungsblätter der 50er und 60er Jahre sowie den Aussagen von Zeitzeugen aufbauen.
 
Diese Chronik übergeben wir der Abteilung Schwimmen des SV Lok Altenburg und hoffen, dass wir auf diese Weise eine Anregung geben konnten, die Geschichte des Vereins und des Schwimmens zu ergänzen und weiter zu führen.

 

Anne Göpel, Julia Landgraf und Tina Reppin

 

 Altenburg, den  23.10.2007

 

21.03.1950
Mitte Januar 1950 kam es unter den Eisenbahnern zu ersten Gesprächen, und man beschloss eine Reichsbahn- Sportgemeinschaft zu gründen. Zu Beginn zählten 38 Mitglieder zu dem Verein, welcher nach erteilter Genehmigung am 21.03.1950 als ,,BSG Reichsbahn Altenburg” offiziell gegründet wurde. In dem Sportbetrieb wurden zunächst die 3 Sektionen Kegeln, Schach und Tisc htennis aufgenommen.

 

Ende 1950
Am Jahresende belief sich die Anzahl der Mitglieder bereits auf 96 Aktive, die sich nun auf fünf Abteilungen aufteilten. Hinzu kamen die Sportarten Fußball und Handball.

 

1950 bis 1955
In diesen Jahren traten vor allem Probleme auf Grund von Mangel an ausgebildeten Übungsleitern, fehlenden Sportgeräten und Bekleidung sowie Differenzen bei der Benutzung von Sportstätten auf. Schon bestehende Sportvereinigungen sahen die BSG als starke Konkurrenz heranwachsen und verweigerten daher oftmals kameradschaftliche Unterstützung. Daraufhin ergriffen die Verantwortlichen bald selbst die Initiative und begannen mit der Planung zum Bau eigener Sportstätten. Als jedoch das Reichsbahnamt, der damalige Trägerbetrieb, aufgelöst wurde, geriet die Idee stark ins Wanken. Doch durch freiwillige Arbeitseinsätze und die Hilfe des Staates konnten bald neuzeitliche Sportanlagen für die BSG geschaffen werden.

 

1951 stieg die Zahl der Mitglieder auf 349 Sportler an und verteilten sich mittlerweile auf 9
Sektionen. Touristik, Turnen, Ski und eine allgemeine Sportgruppe wurden als neue
Freizeitangebote der BSG präsentiert. Bis 1959 gewann der Verein weitere 247 Interessierte, sowie Leichtathletik, Ringen, Tennis und Schwimmen als neue Abteilungen. Ein nenn enswerter Erfolg im Jahr 1952 war der Aufstieg der Handballer zum Unterbezirksmeister.

 

1953 gründeten außerdem die Leiter der Abteilung Tischtennis eine Kindersportabteilung.
Einmal wöchentlich beschäftigte man sich mit den Kindern und führte sie allmählich an die verschiedenen Sportarten heran. Dabei hatte man immer die Hoffnung, sie später für den Verein gewinnen zu können und als aktive Sportler aufnehmen zu können.

 

 

1955 bis 1960
1958 führte man die Mitteilungsblätter als Bindeglieder zwischen den Lok-Sportlern und der Gemeinschaft ein. Darin wurde das achtjährige Bestehen zusammengefasst und einzelne Höhepunkte dokumentiert.

 

 

Die BSG Reichsbahn hatte sich durch Erfolge in allen Bereichen es Sportes hohes Ansehen ein einen guten Ruf verschafft. Was nochmals zu einer Steigerung der Mitgliederzahlen auf 866 führte.

 

Die BSG erhielt finanzielle Unterstützung vom Staat für Sportstätten in der Umgebung wie
zum Beispiel für die Tennisanlage, die Kegelsportstätte oder die Lok-Turnhalle. Zu der Zeit etablierten sich vor allem die Schwimmer, die in den Sommermonaten im Freibad Nord trainierten. Dies wurde ursprünglich als Löschwasserbecken der HASAG 1940 erbaut und diente erst päter als Freibad. Sie verdeutlichten dies, durch einen 3.Platz der Frauen - Mannschaft in Brandenburg im Endkampf um den FDGB-Pokal. Aber auch der jüngste Nachwuchs erzielte bei den Prüfungskämpfen in Leipzig gute Ergebnisse.

 

Im Mai 1959 fanden in Altenburg die Betriebssportmeisterschaften statt und Sportler des gesamten Bezirks Leipzig kamen in unserer Stadt zusammen, um ihre Kräfte zu messen. Als Gastgeber stellten die Altenburger Sportler vom 28. Mai bis 1. Juni ein unvergessliches Fest auf die Beine. Vom 5. bis 7. Juni schloss sich das Kreissportfest an, welches den Auftakt zum III. Deutschen Turn - und Sportfest darstellte.

 

Am 14. Juni, der „Tag des deutschen Eisenbahners“ wurde ein weiterer großer Schritt der Weiterentwicklung gemacht, indem man das neu errichtete Umkleidegebäude auf dem Sportplatz eingeweihte. Die BSG pflegte das Motto „Frieden, Einheit und Sozialismus“ und machte daher die Augusttage zum Nationalfest. Am 21. März 1960 feierte die BSG Reichsbahn  Altenburg ihr 10 -jähriges Bestehen und blickte in einer Versammlung aller Mitglieder auf die Höhepunkte der vergangenen Jahre zurück.

 

 

Anlässlich dieses großen Ereignisses mussten sich die Sportler in einem doch eher ungewöhnliche Turnier beweisen. Die aktiven Sportler mussten im Einzel- oder Mannschaftswettbewerb antreten und durften aber nur an Disziplinen teilnehmen, in denen sie selbst nicht aktiv sind. Doch neben allen Festlichkeiten wurde akribisch auf die Jugendspartakiade sowie die Zentrale Spartakiade im Juli hingearbeitet, die sich über vier Tage erstreckten. Altenburgs Schwimmer mussten sich unter anderen gegen Rositz und Aktive der Wismut und Einheit durchsetzen und erzielten dabei sehr gute Ergebnisse.


Im Oktober 1960 nahm man vom verstorbenen Staatspräsidenten Abschied und zeigte damit große Anteilnahme und politisches Engagement. Außerdem standen in allen Sektionen Neuwahlen der BSG Leitung an und jedes Mitglied war zur Teilnahme verpflichtet.


1960 bis 1965
Auch in diesen Jahren fanden Veränderungen statt. Beispielsweise entschied man sich im April 1961 für moderner gestaltetes Lok - Emblem.

 

altes Emblem

neues Emblem

 

Des weiteren wurde beschlossen, dass das IV. Deutsche Turn-und Sportfest vom 29. Juli bis 4. August 1963 in Leipzig stattfinden sollte, basierend auf der Grundlage der Eigenfinanzierung  und  weiteren Zuschüssen. Zur Vorbereitung führte man 1961 Volkssportfeste auf den Dörfern, Betrieben und Betriebssportgemeinschaften durch und setzte dies 1962 in allen Bezirken der DDR mit Bezirkssportfesten fort. Die Kinderolympiade in Altenburg - Nord  hatte im Juni 1961  ihre Premiere. Die Kleinen stellten ihr Können bei leichtathletischen Wettkämpfen  unter  Beweis und fieberten der Siegerehrung am nächsten Tag im Kulturhaus der Eisenbahner entgegen.

 

Der positive Trend in der Entwicklung der Mitgliederzahlen setzt sich auch nach zehn Jahren kontinuierlich fort. Zu dem Verein gehörten schon weit über Tausend Sportler. Neue
Abteilungen wie Radsport (1961), Spielmannszug (1962) Kanu (1963) und Gymnastik (1963) gründeten sich und zählten 1965 insgesamt 11 Sektionen.


Natürlich stand auch der Erhalt der eigenen Objekte im Vordergrund und demzufolge wurde regelmäßig renoviert und weiter ausgebaut. Das Altenburger Kreis-, Turn- und Sportfest organisierte die BSG im selben Jahr für den 16. und 17. September. Im neuen Jahr wurden Eltern und Freunde der Sportler zum Kinderschauturnen am 28. Januar im Kulturhaus eingeladen.

 

Die Jahreshauptversammlung am 17. Februar im Kulturhaus beinhaltete als Schwerpunkte die Aufgabenstellungen für 1962 und die Rechenschaftsbericht der BSG-Leitung.

 

Vom 22. bis 24. Juni luden die Altenburger Sportler wieder einmal zum Leipziger Bezirkssportfest ein und schlossen am ersten Tag des neuen Monats die Spartakiade des SV - Bezirks Halle in Naunhof an. In den ersten drei Monaten präsentierte sich mehrfach die Sektion Turnen im Kulturhaus und lud Interessenten und Sportfreunde zum Kinder-und Schauturnen.

 

Nicht nur innerhalb des Vereins wurden die Leistungen untereinander verglichen, sondern man trat auch gegen Nobitz, Monstab und Wintersdorf in Gruppensportfesten, wie am 8. Mai1963, an. Am 8. Juni die riefen die Verantwortlichen der BSG zum Massensportfest in der Eisenbahner-Siedlung auf. Traditionell fand in Altenburg das Kreis- Turn  und  Sportfest  statt,  wo es für die BSG Lokomotive Altenburg selbstverständlich war, die Erfolge des Trainings zu  zeigen. 

 

Somit fanden sich am 15. und 16. Juni des Jahres 1962 die Sportler nun schon zum achten  mal zusammen. Ebenso bereitete man sich intensiv auf die  5.Pionier- Spartakiade und das  IV. Deutsche Turn-und Sportfest im Bezirk Leipzig vor, die für den 1. bis 4. August angesetzt waren. Gleichzeitig galten diese Tage als Nationalfest der Deutschen.

 

Doch auch bei den Schwimmern wurde fleißig trainiert, sie zeigten sich bei den
Kreismeisterschaften als stärkste Mannschaft und lieferten auch bei anderen Wettkämpfen und Leistungsvergleichen sehr gute Leistungen ab. Damit setzten sie ein deutliches Zeichen und unterstrichen ihr Können nochmals. Der 15.September wurde mit der 2. Kinder-Olympiade in Altenburg Nord, wieder einmal den kleinsten Sportlern gewidmet. Die ganze Aufmerksamkeit lag bei ihnen und sie zeigten in den vielfältigsten Sportarten ihr Können.

 

Mit einer Jahresendfeier  im Kulturhaus am 26. Dezember lies man dieses erfolgreiche  Jahr ausklingen. Auffällig war jedoch, dass die Zuwanderung an Mitgliedern im Vergleich zu den Jahren zuvor deutlich geringer waren. Von 1963 bis 1964 gewann der Verein lediglich fünfzehn  neue Sportler, was sich auf alle Sektionen auswirkte und zu der Zeit besonders auf den Beginn von Studium und Lehre zurück zu führen war. Zu Beginn des Jahre 1964  führte man im Februar,  anlässlich  der  Winter-Olympiade in Innsbruck, die  Volkssporttage  durch.  Am  17./18.  Mai  stand  das  Deutschlandtreffen der Jugendlichen in Berlin an, und am 27./28. Juni traf man sich zum Kreis-, Turn- und Sportfest wieder.


In Altenburg wurde schon fleißig an den Vorbereitungen der Kindersportfeste im Schwimmen und Turnen für den Juli gearbeitet. Der 18. und 19.September stand wieder ganz im Zeichen der Spartakiade aller Betriebe des Kreises. Zum Gründungstag der DDR organisierte  die  BSG  Lokomotive Altenburg am 3. und 4.Oktober die alljährlichen Volksspottage.

 

1965 bis 1970

Der Höhepunkt 1965 waren natürlich die Bezirks-, Kinder-und Jugendspartakiade in Leipzig, die vom 30. Juli bis zum 1. August gefeiert wurden. Wenig später, vom 18. bis 23.  08., schloss sich die Zentrale Pionierspartakiade in Magdeburg an. Das  Kinder-und  Jugendsportfest  (24.9- 26.9. 1965)  wurde diesmal im Leichtathletik, Handball und Fußball ausgetragen und damit verbunden, dass jeder Sportler sein Sportabzeichen absolvieren konnte.

 

Neben vielen sportlichen Aktivitäten wurden fleißig die eigenen Sportstätten fertig gestellt oder auch weiter ausgebaut. Beispielsweise stellte man das zweite Bootshaus im Juli komplett fertig oder deckte das Dach der Turnhalle mit neuen Ziegeln ein. Außerdem  bekam  die Baracke im Freibad Nord einen neuen Anstrich. Die Sportsfreunde der BSG luden am 12.12.1965 zum bezirksoffenen Turnen der Jugend ein und organisierten die Schul-und BSG-Meisterschaften.


Das Jahr 1966 begann mit der Jahreshauptversammlung, in der die Vorhaben und Veranstaltungen für das kommende Jahr besprochen und  festgelegt  wurden. Wenige Tage danach war man schon wieder sportlich aktiv und trat zum Turnvergleichskampf  gegen die Lokomotive Görlitz an. Zum  20.Jahrestag der SED zeigte die Kinder - und Jugendabteilung die 11. Sportschau  der BSG  Lokomotive am  17. April im Kulturhaus der Eisenbahner. Des Weiteren  fanden Wettkämpfe und Veranstaltungen zur Vorbereitung der Kinder- und Jugendspartakiade statt. Neben dem normalen Training in den jeweiligen Abteilungen gab es für die Kinder im TZ, dem Leistungszentrum, weitere Freizeitangebote. Hier wurde der Sport nach Alter gestaffelt, sehr intensiv betrieben und bis zu vier mal in der Woche trainiert. Im Schwimmen wurde neben der Verbesserung der Technik und Geschwindigkeit auch an der Athletik gefeilt. In der ersten Zeit war es ab der zweiten Klasse möglich das TZ zu besuchen, später sogar ab Klasse 1.

 

Nach Klassenstufe 4 endete schließlich das Leistungszentrum und die Sportler wechselten in die umliegenden Vereinigungen. Die Sportbegeisterung in diesen Jahren flachte wenig ab, denn die Anzahl der Mitglieder stieg um weitere 10,7 % auf 1340 an.

 

1970 bis 1975
Als 1970 die Schwimmhalle in Altenburg eröffnet wurde, verlegte man das Training in der
kalten Jahreszeit dorthin. In den Jahren zuvor bestand solch eine Möglichkeit der Umgebung nicht und man griff im Winter auf  die  Turnhalle in Rasephas zurück. Teilweise bekam die Schwimmer jedoch die Gelegenheit im Leipziger Westbad sich auf bestimmte Wettkämpfe vorzubereiten.


1972, im Leipziger Schwimmstadion, gab es schon früh morgens den Startschuss  zu  den Leipziger Spartakiaden, die vom 27. bis 30. Juli stattfanden. Die 127 Schwimmer kamen hauptsächlich aus anderen Städten, doch auch aus dem Kreis Leipzig-Stadt beteiligten sich 6 und aus Altenburg 3 Schwimmer.

 

 

Auch zu der zentralen Spartakiade 1973 in Berlin waren Sportfreunde von Lokomotive
Altenburg vertreten. Im Schwimmsport geht beispielsweise Jürgen Pohle an den Start. Er ist einer der wenigen in der Leipziger Auswahl, die aus der Altenburger Region kommen, was auf ein erfolgreiches Training unter der Leitung von Hans Bosse hindeutet.

 

 

Diese Erfolge spiegelten sich ebenfalls im guten Ruf des Vereins wider und führte dazu, dass die BSG in diesen fünf Jahren rund fünfhundert neue Mitglieder für sich gewinnen konnte. Jürgen Pohle erfüllte auch 1974 die Norm für die Spartakiade, die insgesamt  zwölf  mal unterboten  wurde.  Er gewann über 100m Freistil in 1:04,3 Minuten und machte  den Doppelsieg mit einem weiteren ersten Platz über 200 m Lagen in 2:49 ,2 Minuten perfekt.

 

 

Der  Erfolg der Schwimmer setzte sich auch im März desselben Jahres weiter  fort.  Wieder machte Herr Pohle auf sich aufmerksam und verbesserte sich deutlich im Freistil. Doch auch Stefan Seeger unterbot mit 2:41,1 min die Spartakiadennorm wesentlich.

 

 

1975 bis 1980
Wie die Zeitungsberichte zeigen, riss die Siegesserie des Jürgen Pohle auch im Jahre 1976 nicht ab. Sowohl bei Schwimmvergleichswettkämpfen und Turnieren in Leipzig und Altenburg erzielte er Kreisbestleistungen.

 

 

 
 
1980 bis 1990
Im Verlauf der Recherchearbeiten ist es leider nicht gelungen, Informationen für den
Zeitraum von diesen zehn Jahren zu bekommen. Die  Mitteilungsblätter, die die
Veranstaltungen und Ereignisse der BSG dokumentierten, erschienen 1966 zum letzten Mal und auch die Befragten lieferten  hauptsächlich Details über die 70er Jahre und die Zeitab 1990.

Bekannt wurde hier aber, dass es mit dem Näherrücken der Wende zunehmend schwieriger wurde und zahlreiche Probleme auftraten. Bisher haben die Eisenbahner die Sportler der BSG immer unterstützt und die Vereinigung durfte den Beinamen ,,Lokomotive”  tragen.  Die  Bahn  wollte sich aber nun nicht mehr der Verantwortung stellen und den Sport nicht mehr finanzieren.  Außerdem mussten in einer Betriebssportgemeinschaft mindestens 50 % der Aktiven Angehörige des Trägerbetriebs sein. Da auch diese Bedingung nicht erfüllt wurde, war die BSG nicht mehr berechtigt Ansprüche an die Bahn zu richten und die weitere Existenz des Vereins stand auf dem Spiel. Diese  Schwierigkeiten  waren  erstaunlicherweise  bei  den  Mitgliedern  nicht zu spüren. 1986 erreichte man den Höhepunkt in der Anzahl der Sportler, denn ganze 2055 Personen zählten jetzt zur Gemeinschaft.
 
1990 bis 1995
In der Abteilung Schwimmen setzten sich Thomas Pawelke und Karsten Hornig mit dem damaligen Leiter Hans Bosse dafür ein, dass man den Namen ,,Lokomotive”, für den Verein aus Tradition, beibehalten durfte. Somit sollte ein Hinweis gegeben werden, wo die Wurzeln des Vereins liegen. Der neue Name ,,SV Lokomotive Altenburg” besteht bis zum heutigen Tag.

Des Weiteren wurde der Verein am 09.03.1991 in den Thüringer Schwimmverband  e. V. aufgenommen.
 
 
Kaum hatte man dieses Problem gelöst, wurde es zunehmend schwieriger geeignete Personen für die Vereinsleitung, und die damit verbundene Arbeit im Lok-Büro, zu finden. In früherenJahren wurden meist Bahnangestellte dafür eingesetzt und erhielten ihren monatlichen Lohn. Nach der Wende durfte der SV jedoch keine Forderungen mehr stellen und die Direkt ion der Vereinigung wurde zu einem Ehrenamt ohne Bezahlung. Da es sich hierbei nicht nur um die Organisation sondern auch um die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen und die Verwaltung handelt, suchte man dringend jemanden, der diese Aufgaben verantwortungsvoll weiterführte. Letztendlich wurde Torsten Mäder in dieses Amt gewählt.
 
Die Schwimmer begannen nun Kontakt  zu verschiedenen Vereinen aus der Umgebung aufzunehmen, da sie bei Wettkämpfen von Erfurt auf Bundeslandebene nur sehr geringe Chancen auf den Sieg hatten. Auf etwa gleichem Niveau befanden sich Sportler aus Borna und Zeitz, die uns wenig später auch mit Weißenfels, Leipzig Leutzsch und Miltitz bekannt machten.
 
1995 bis 2000
Das letzte Wochenende im Januar 1996 stand ganz im Zeichen der I. Altenburger Sprintermeisterschaften. Etwa 250 Schwimmer aus Plauen, Zeitz, Weißenfels und Borna
kämpften auf 25 m und 50 m um den Sieg. Besonders gute Leistungen erzielte Philipp Rott und die Geschwister Ina und Jana Rauschenbach, die alle dem SV Lokomotive Altenburg angehörten.
 
 
Ein Jahr später standen dem Gastgeber Mannschaften aus Borna, Zeitz und  Arnstadt
gegenüber. Insgesamt 150 Teilnehmer gaben auf den Bahnen ihr Bestes und hatten die Medaillen fest im Blick.
 

 

Vom 31. Mai bis 1. Juni fanden in Meiningen ein Schwimmmarathon über 24 Stunden statt,
bei dem es galt, so viele Kilometer wie möglich zu schwimmen. Harriet Mätsch belegte mit
15  Kilometern den ersten Rang  und  brachte den Sieg damit nach Altenburg. Auch  die
Vereinswerte entschieden die 19 weit gereisten Altenburger mit 149,1 km für sich.

 

 

 

Die Sprintermeisterschaften sollten über die Jahre hinweg zur Tradition gemacht werden und den Ersatz  für die früheren Kreisspartakiaden darstellen. Aus diesem Grund kämpften auch 1998 Sportler Arnstadt, Zeitz und Borna in der Altenburger Schwimmhalle um den Sieg. Geschwommen wurde in den Disziplinen Schmetterling, Rücken, Bruste und Freistil,  über jeweils 50 m.  Mit 160 gemeldeten Schwimmern und 46 Durchläufen organisierten  die Gastgeber ein großes Programm. Insgesamt siegte man in 21 Rennen und erkämpfte zehn 2. und neun 3.Plätze.

 

 

2000 bis 2005
Nun schon zum siebten Mal stand der Kampf um den Sprinttitel auf dem Plan. 60 Lok- Schwimmer traten gegen 40 Zeitzer, 25 Leutzscher, erstmals 14 Schwimmer aus Miltitz und 9 Sportlern aus Borna an. Mit  herausragenden Leistungen überzeugte Romy Rödel, Michael Fischer und Gina Lewicki. Bei den Erwachsenen schaffte Mario Markiwiecz  sogar einen neuen Kreisrekord im Freistil. Am Ende des Tages gingen neun Siege, zwei 2. und sechs 3. Plätze nach Altenburg.

 

 

Am 15. November des Jahres 2003 feierten die Schwimmer das 3. Altersschwimmfest, welches vom Altersschwimmverein/ Thüringen organisiert wurde. Doch gleichzeitig stand ein ganz besonderes Jubiläum an: Die Abteilung Schwimmen vom SV Lokomotive besteht nun schon seit 50 Jahren. Hans Bosse, der 33 Jahre als Sektionsleiter fungierte, war es wichtig die vergangene Zeit Revue passieren zu lassen und sich daran zu erinnern,  unter  welchen Bedingungen früher trainiert wurde und welche Möglichkeiten heute gegeben sind. Das Schwimmen wird in der Gegenwart zum größten Teil als Breiten- und Feizeitsport angeboten, doch auch auf Wettkämpfe bereitet man sich immer mit viel Motivation vor.

 

 

Am 21./  22. Mai  2005 blickt der SV Lokomotive Altenburg auf 55 Jahre eindrucksvolle Geschichte zurück.

 

 

2006 bis 2007
Im Jahr 2006 hoffte die Stadt Altenburg auf Fördergelder für das Hallenbad vergebens. DerOberbürgermeister Michael Wolf  bekam für die Umsetzung eines medizinisch-therapeutischen Bereich im Bad vom Ministerpräsident Dieter Althaus eine Absage. Obwohl dies ein herber Dämpfer war, versucht man mit  allen  Mitteln das Hallenbad mit Notreparaturen zu erhalten und das Freibad Süd langfristig zu stabilisieren.

 

 

Auf Grund der Tatsache, dass der Schwimmunterricht der Grund- und Sonderschulklassen im Schmöllner Einzugsbereich in das neu eröffnete und modernere Bad nach Schmölln verlegt wurde ergaben sich in der Altenburger  Schwimmhalle  neue  Kapazitäten. Denkbar  wären Angebote wie Aqua-Jogging oder auch Kurs für therapeutische Rückenschwimmtechniken. Eine endgültige Entscheidung will man in der Sommerpause treffen, die ebenfalls  für Teilsanierungen genutzt werden.

 

 
 
In der Woche vom 3. bis 9. September wurden die aufwendigen Bauarbeiten fertig gestellt
und die Halle konnte für den öffentlichen Badebetrieb und den Vereinssport wieder geöffnet werden. Dadurch verbesserte sich für die Badegäste erheblich die Bade-und Wasserqualität.